„Der BranchenTV ist eine ganz starke Sache!“

Erich Schmitt aus Würzburg ist der älteste Delegierte zum Gewerkschaftstag. Auch mit 79 Jahren hält er immer noch Sprechstunden ab, um vor allem Jungsenioren in ihre inaktive Zeit zu begleiten. Unserer Gewerkschaft gehört er seit nunmehr 64 Jahren und 11 Monaten an.

Erich, was erwartest Du vom Gewerkschaftstag?
Aufgrund der vielen Veränderungen bei der EVG und auch der Bahn sollten die Weichen richtig gestellt werden. Vor allem denke ich dabei an uns Senioren. Hier brauchen wir vor Ort mehr Unterstützung, um den Übergang der Kolleginnen und Kollegen vom aktiven in den in-aktiven Status begleiten.   

Was war Deine Motivation, dich in der EVG zu engagieren?
Für mich war es damals selbstverständlich, in die Gewerkschaft einzutreten. Das war in dieser Zeit so. Aber mich haben damals die noch teils unsicheren Lohnstrukturen beschäftigt. Das Thema wollte ich hochhalten. Im Laufe der Zeit hat sich zum Glück viel getan. Aktuell begeistert mich der Branchentarifvertrag der EVG. Eine ganz starke Sache!   

Worin siehst du persönlich die Schwerpunkte der EVG für die nächsten Jahre?
Ich als Bahner stehe auf dem Standpunkt, dass die Beschäftigten ihre Familie ernähren können müssen. Und das ohne einen Zweitjob. Der Branchentarifvertrag SPNV+ kann in seinen Varianten nur flächendeckend greifen, wenn auch genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben vorhanden sind. Freizeit ist neben dem Einkommen enorm wichtig für jede Familie.

Was willst Du vom GWT für Dich ganz persönlich mitnehmen?
Wie gesagt: Der Übergang von aktiven zu inaktiven Mitgliedern muss bedeutend intensiver begleitet werden. Ich ärgere mich jedes Mal darüber, dass wir von Ehrentagen oder Geburtstagen der Senioren zu spät oder gar nicht erfahren. Fragen wir solche Ereignisse an, hören wir immer: „Datenschutz“. Und sehr oft erleben wir, dass viele Kolleginnen und Kollegen, die in den Ruhestand gehen, nicht wissen, dass sich ihr Beitrag minimiert. Das bringt Unmut und Ärger. Wir Alten sind bereit, im Ehrenamt viel zu machen. Dafür benötigen wir aber mehr Unterstützung.