Videoüberwachung kein Allheilmittel - EVG fordert mehr Personal und weitere qualifizierte Fachkräfte

Die EVG begrüßt die Ausweitung des Pilotprojekts "BodyCam" über den Bereich Berlin hinaus. Das hat der stellvertretende Vorsitzende unserer Gewerkschaft, Klaus-Dieter Hommel, deutlich gemacht. Die Körperkameras sollen jetzt auch in Köln, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg, getestet werden.

„Wir haben diese Ausweitung gefordert, weil es wichtig ist, Erfahrungen auch bei Großveranstaltungen zu sammeln. Dazu bietet sich die Karnevalszeit geradezu an", betonte der EVG-Vize-Vorsitzende. Die bislang in Berlin gemachten Erfahrungen seien durchaus positiv; offen sei aber, wie große Menschenmengen in Feierlaune, die möglicherweise angetrunken seien, in Konfliktsituationen auf Körperkameras reagieren. „Wir gehen davon aus, dass unsere Kolleginnen und Kollegen auch unter diesen Umständen problemlos ihren Dienst versehen können", erklärte Hommel.

Der EVG-Vize warnte in diesem Zusammenhang davor, zu glauben, dass durch den Einsatz von Kameras - egal ob diese am Körper getragen oder im Bahnhof installiert werden - alle Probleme gelöst seien. Kameras verhinderten in der Regel keine Straftaten, sie könnten aber bei der Aufklärung und Strafverfolgung helfen, stellte er fest.

„Wer Strecken neu ausschreibt, darf an Sicherheit nicht sparen und muss einen ausreichenden Personalbedarf festlegen.“

Klaus-Dieter Hommel, Stellvertretender EVG-Vorsitzender

„Insgesamt brauchen wir mehr Personal, das gut und qualifiziert ausgebildet sein muss. Das heißt mehr Sicherheitskräfte vor Ort aber auch mehr Zugbegleiter in den Zügen. Da, wo es kritisch werden kann, muss eine Doppelbesetzung Pflicht sein", forderte Hommel.

Die EVG sieht hier vor allem die Aufgabenträger und die Politik in der Pflicht. „Wer Strecken neu ausschreibt, darf an Sicherheit nicht sparen und muss einen ausreichenden Personalbedarf festlegen. Das kostet natürlich Geld, aber diese Investition zahlt sich am Ende aus", so Hommel. Die EVG werde deshalb auch weiterhin dafür eintreten, den Reisenden, vor allem aber den bei ihr organisierten Beschäftigten ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. BodyCams seien da nur ein Teil aller möglichen Maßnahmen.